Homo Insectus

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Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, © Generali Foundation, Foto: Rainer Iglar

Sommerer, Christa & Laurent Mignonneau

Homo Insectus, 2020

Interaktive Installation, PC Rechner, Betriebssystem: Windows 11, Core i7-Prozessor, RTX3070 Grafikkarte, iWindows, Kabel, Peripheriegeräte, C920 Logitec-Kamera, TV-Flachbildschirm, Edition 2/5 & 2 AP

GF0031875.00.0-2023

Werktext

„Homo Insectus“ besteht aus einem interaktiven Bildschirm und einem leistungsstarken Computer und ist den Ameisen gewidmet. Solange Menschen vor dem Bildschirm stehen, krabbeln immer mehr Ameisen aus einer Reihe von kleinen Löchern in einer Betonfläche. Die Menge organisiert sich selbst und bildet ihr Gegenüber in ihrem Umriss als lineares Schwarz-Weiß-Porträt ab. Die lebendige, pulsierende Silhouette der Menschen verwandelt sich in einen temporären Lebensraum für die Insekten. Das Verhalten und Überleben der digitalen Ameisen hängt vom Verhalten der Menschen, die mit ihnen interagieren, ab. Die Ameisenpopulation befindet sich bei jeder ihrer Bewegungen in einem ständigen Wandel. Insekten, darunter Ameisen, Bienen und Fliegen, sind wiederkehrende Protagonisten bei Sommerer & Mignonneau, die sich in ihren Werken mit der Bedrohung des Fortbestands der Insektenwelt auseinandersetzen. „Insekten sind ein wichtiger Bestandteil der Biosphäre. Aufgrund der Umweltverschmutzung und des breiten Einsatzes von Chemikalien sind in den letzten Jahren jedoch viele Insektenarten ausgestorben. Jede der existierenden Arten hat eine wichtige Funktion im Ökosystem: Sie sind Bestäuber, Kompostierer oder Nahrungsquelle für andere Tiere. Angesichts der Bedrohung tierischer Lebensräume durch die Industrialisierung und menschliche Eingriffe müssen wir uns auch unserer Auswirkungen auf das Insektenreich bewusst werden. (…) Die Teilnehmer:innen, die mit der Installation interagieren, können sehen, wie sich ihr eigener Körper in einen Lebensraum für künstliche Ameisen verwandelt. Die Tiere vermehren sich und organisieren sich in Kolonien und Formationen, solange die Teilnehmer:innen einen sensiblen Dialog mit der Welt der künstlichen Kreaturen zulassen.“ (Christa Sommerer & Laurent Mignonneau) „Homo Insectus“ ist eine interaktive Installation, die am Beispiel der Insektenwelt das Bewusstsein dafür schärft, dass der Mensch für seinen Umgang mit der Natur verantwortlich ist und die negativen Folgen selbst tragen muss. (Doris Leutgeb)