Josef Bauer
Als junger Sportler war Josef Bauer mehrfacher Staatsmeister im Stabhochsprung. Von 1956 bis 1964 studierte er Malerei an der Kunstschule (heute Kunstuniversität) in Linz bei Herbert Dimmel und schuf erste Werke. Nach Beendigung seiner sportlichen Karriere wurde er Beamter in der Landwirtschaftskammer in Linz. Erst nach seiner Pensionierung nahm er seine künstlerische Tätigkeit wieder intensiv auf.
Josef Bauer hatte frühe Ausstellungen von 1960 bis 1971, darunter regelmäßig in der Galerie im Griechenbeisl, Wien. Der Künstler war national und international in zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten, darunter 2005, Landesgalerie, Linz, AT; 2011, National Portrait Gallery, London, UK; 2015 Kunsthalle Mainz, DE; Kunsthalle Wien, AT; Landesgalerie, Krems, AT; 2015 und 2016, Neue Galerie Graz, AT; 2012, 2013, 2016, 2021, 21er Haus, bzw. Belvedere21, Wien, AT; 2013 und 2018 Lentos Kunstmuseum, Linz, AT; 2020, Albertina Modern, Wien, AT; 2022 Weserburg Museum für moderne Kunst, Bremen, DE; Deutsches Buch- und Schriftmuseum, Leipzig, DE; 2023, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck, AT; Museum of Contemporary Art (MSU), Zagreb, CRO; Kunsthaus Graz, AT, 2018 und 2024 MUSA, Wien, 2018 und 2024 Museum der Moderne Salzburg, AT.
2019 widmeten das Belvedere21, Wien, und 2019-2020 das Lentos Kunstmuseum, Linz, dem Künstler umfassende Retrospektiven in Österreich.
1994 erhielt Josef Bauer den Kulturpreis der Stadt Linz und 1995 den Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Bildende Kunst. 2017 wurde er mit dem Alfred-Kubin-Preis ausgezeichnet.
Der Künstler starb 2022 in Linz, AT.
Bauer unternahm visionäre künstlerische Ansätze und ist einer der wichtigsten Vertreter der konzeptuellen Kunst in Österreich seit den 1960er-Jahren, der erst in den letzten Jahren entdeckt und anerkannt wurde. Im Umkreis der Wiener Gruppe mit ihren Vertretern Gerhard Rühm, Friedrich Achleitner und Oswald Wiener thematisierte er in der Art der Konkreten Poesie die Sprache, untersuchte ihr Verhältnis zum Objekt und war der Meinung: „Das Bild lässt alles offen und die Sprache engt ein“. Er mixte Malerei, Objektkunst, Installation und Performance-Fotografie und strebte – beeinflusst vom künstlerischen Zeitgeist der 1960er-Jahre – danach, traditionelle Werkkategorien grenzüberschreitend zu öffnen, um komplexe inhaltliche Verflechtungen zu schaffen. Bauers Auseinandersetzung mit der Berichterstattung über die politischen Unruhen der Studentenrevolution in Paris im Jahr 1968 führte zu medienkritischen und politisch-reflexiven Arbeiten mit demonstrativem Charakter. (Doris Leutgeb)
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