Rural Studio: The Butterfly House

JPG\96\potrc_GF0003377.00_0040014944.jpg
Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, © Generali Foundation, Foto: Rainer Iglar

Marjetica Potrc

Rural Studio: The Butterfly House, 2002/2024

Installation, "Modell" des Hauses, Holz, Wellblech, Verkehrsschilder, Moskitonetz, 400 x 560 x 720 cm, Produktion: Generali Foundation 2022, Rekreation: Museum der Moderne Salzburg, 2024; entsprechend der Konzeption des Werkes "Rural Studio: The Butterfly House" durch die Künstlerin, ist dieses für jede Ausstellung mit den Materialien "at hand" neu zu konstruieren.

GF0003377.00.0-2004

Werktext

Marjetica Potrč schloss 1977 ein Architekturstudium und 1986 ein Studium der Bildhauerei an der Universität von Ljubljana, SI, ab. Im Jahr 1990 wanderte sie in die Vereinigten Staaten von Amerika aus und begann, Kunstprojekte im öffentlichen Raum zu realisieren. Sie beschäftigt sich mit den Veränderungen geplanter und wildwachsender Stadtviertel, insbesondere mit den Armensiedlungen weltweit. Potrč interessiert sich für individuelle Initiativen, die Hightech-Probleme mit Lowtech-Lösungen bewältigen. Das Rural Studio wurde 1993 von den Architekten Samuel Mockbee (1944–2001) und Dennis K. Ruth (1944–2009) gegründet. Beide widmeten ihr Leben als Lehrer und Architekten dem Ziel, den Lebensstandard der armen Landbevölkerung anzuheben. Mit dem Rural Studio schufen sie ein Studienprogramm, das die soziale Verantwortung zukünftiger Architekt:innen fördert. Es wird nach wie vor von der Auburn University betrieben. Den Studierenden wird beigebracht, wie sie gute Häuser und Gebäude für arme Gemeinden im ländlichen Westen Alabamas, einem Teil des sogenannten „Black Belt“, bauen können. In der Regel werden nur ein bis zwei Projekte pro Jahr in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Familien geplant. Dabei handelt es sich um Billighäuser, die aus vorhandenen Ressourcen zusammengebaut werden, einschließlich ausrangierter Schrottteile, die als Baumaterialien ihre Wiederverwendung finden. Das Schmetterlingshaus ist die verkleinerte Ausgabe des real 180 Quadratmeter großen alternativen Wohnraums, der aus lokal verfügbaren Wegwerfmaterialien geschaffen wurde. Der Spitzname bezieht sich auf das flügelartige Blechdach über der Veranda. Es ermöglicht das Auffangen von Regenwasser und maximiert die natürliche Belüftung durch zu öffnende Oberlichtfenster, die dem Haus eine Leichtigkeit verleihen. (Doris Leutgeb)