L 12
Helmut Mark
L 12, 1989
Installation Computer (Commodore AMIGA 2500), Monitor (Commodore), 3,5" Diskette, 2 Glaselemente, Verbindungsteile (Plastikecken) Gesamtdimensionen: 200 x 40 x 45 cm Auflage 2/2
GF0000069.00.0-1991
Werktext
Ab Mitte der 1980er-Jahre werden digital generierte Computergrafiken erstmals in größerem Umfang verfügbar. Der Computer „Commodore Amiga“ wird unter anderem für frühe zweidimensionale Computerspiele populär. In seiner Installation "L 12" setzt sich der Medienkünstler Helmut Mark mit den materiellen und ästhetischen Bedingungen auseinander, die diese neue Technologie mit sich bringt. Die Computerskulptur simuliert in leicht vergrößerter Form eine abstrahierte menschliche Figur. Auf einem Glaskörper ist der Computer als Herzstück etwa in Brusthöhe positioniert. Der Monitor, der sich in Kopfhöhe befindet, zeigt eine computergenerierte Animation. In einer Endlosschleife drehen sich die Ziffern 0 bis 9, die als virtuelle Raummodelle konstruiert sind und kontinuierlich ineinander übergehen. Der transparente Glaskörper verleiht dem Computer nicht nur eine schwebende Leichtigkeit, sondern macht auch das für die Stromversorgung notwendige Kabel sichtbar, das sich wie das zentrale Nervensystem des Menschen durch den Körper bis ins Gehirn zieht. Die Immaterialität computergenerierter Bildwelten trifft auf den skulpturalen Charakter der dafür notwendigen Infrastruktur. (Jürgen Tabor)