Dorit Margreiter
Dorit Margreiter wurde 1967 in Wien geboren. Von 1988 bis 1992 studierte sie an der Universität (damals Hochschule) für angewandte Kunst, Wien. Im Jahr 1994 erhielt sie das Staatsstipendium für Bildende Kunst, Österreich. Von 1995 bis 1996 war sie Artist in Residence in Fujino, Japan. Von 1997 bis 1998 war sie Stipendiatin des Internationalen Atelierprogramms des Künstlerhauses Bethanien, Berlin. Im Jahr 2001 absolvierte sie einen Künstleraufenthalt am MAK Center for Art and Architecture, Los Angeles, USA. Im Jahr 2001 wurde sie mit dem Georg-Eisler-Preis und 2002 mit dem Otto-Mauer-Preis in Wien ausgezeichnet. Im Jahr 2003 erhielt sie den Preis der Stadt Wien und 2016 den Österreichischen Preis für Film- und Medienkunst. 2009 nahm sie am Österreichischen Pavillon auf der 53. Biennale di Venezia, Italien, teil. Unter anderem widmete ihr das Museum für Moderne Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok) im Jahr 2019 eine Einzelausstellung. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit ist sie als Autorin, Kuratorin und Grafikdesignerin tätig. Seit 2006 ist sie Professorin am Institut für Bildende Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien. Dorit Margreiter lebt und arbeitet in Wien und Los Angeles.
Margreiter ist eine wichtige Protagonistin jener Bewegung, die zu Beginn der neunziger Jahre die Repräsentations- und Vermittlungssysteme der Kunst hinterfragt. Mit Mathias Poledna und Florian Pumhösl realisiert sie mehrere gemeinsame Projekte (1991-93), darunter "Material, Texte, Interviews" (1991), und die Installation "Impact" (1993) für die Ausstellung "Kontext Kunst" in Graz.
In ihrer von den Cultural Studies geprägten Herangehensweise entwickelt sie eine über kunstimmanente Fragestellungen hinausgehende interdisziplinäre Kunstpraxis, die gleichermaßen ethnologische, architektonische und politische Zusammenhänge thematisiert. Margreiters Videos, Fotografien und Installationen verfolgen als Grundmotiv die Konstruktion von sozialen Räumen durch populäre Bildmedien. Dabei beleuchten sie modernisierte Subjektivität und ihre Möglichkeiten der Verortung und Zugehörigkeit im Kontext des Alltäglichen.
Bereits ihre erste Einzelausstellung "Mein Schlafzimmer in Prag" (1993) zitiert mit dem Motiv des "Beamens" als Metapher für gesellschaftliche Aufbrüche medial vermittelte Populärkultur und verschränkt diese mit gender-politischen Fragen. Die für die Ausstellung "The making of" entstandene Installation "Into Art" (1998) greift strukturelle Mechanismen einer Soap Opera auf und transferiert diese in den Kunstbereich. Das vorgefundene Soziotop der Generali Foundation wird in Form eines Trailers zur Matrix einer fiktiven Fernsehserie. In den folgenden Arbeiten wie "Studio City" (1999), "Some Establishing Shots" (1999) und "Short Hills" (1999/2000) macht Margreiter den Einfluss von Fiktionen aus der Film- und Fernsehindustrie auf Prozesse der Identitätsfindung und die Verhandlung sozialer Wirklichkeiten sichtbar. Ihre jüngste Ausstellung "Event Horizon" (2002) untersucht das Ineinandergreifen der Kategorien "Erlebnis" und "Raum" u.a. anhand des Neubaus Guggenheim Filiale in Las Vegas.