Über uns
Mission Statement
Mit der Gründung der Generali Foundation im Jahr 1988 bekennt sich die Generali Versicherung AG seit mehr als drei Jahrzehnten in international herausragender Weise zu kultureller und sozialer Verantwortung. Konsequent greift die Generali Foundation in ihren Ausstellungen brisante gesellschaftspolitische Themen auf und hat sich als Forum für Künstler:innen etabliert, die den kritischen Diskurs vorantreiben. Diese Auseinandersetzung spiegelt sich in der Sammlungspolitik, Forschungs- und Publikationstätigkeit wider. Dabei verfolgt die Generali Foundation die klassischen Aufgaben eines Museums: Ausstellen, Sammeln, Bewahren und Vermitteln von Kunst und Kultur.
Ausstellen
Jährlich werden vier bis fünf Ausstellungen aus der Sammlung Generali Foundation in den Ausstellungsräumen des Museums der Moderne Salzburg (Mönchsberg) und Studien und Archivausstellungen im Studienzentrum der Generali Foundation am Standort Altstadt (Rupertinum) gezeigt, begleitet von Veranstaltungen wie Vorträgen, Gesprächen und Performances.
Das Programm nimmt aktiv Bezug auf die Sammlung. Werke der Sammlung werden in Ausstellungen immer wieder neu kontextualisiert und umgekehrt werden Ausstellungen im Hinblick auf Werke konzipiert, deren Erwerb für die Sammlung von Interesse ist. Die Ausstellungen beruhen auf umfangreichen Recherchen und sind ein wichtiges Instrument zur Weiterentwicklung der Sammlung.
Sammeln
Die Sammlung besteht derzeit aus rund 2100 Werken von 312 internationalen Künstler:innen. Die Bestände reichen von der Mitte der 1950er Jahre (z.B. Gerhard Rühm) bis in die jüngste Vergangenheit.
Kennzeichnend für die Sammlung Generali Foundation ist die Offenheit für das Verständnis eines erweiterten Begriffes von Skulptur. Der erweiterte Skulpturenbegriff entspricht dem prozessorientierten Verständnis von Kunst als sozialem Raum, das sich in den 1960er-Jahren herausgebildet hat und interdisziplinäre Untersuchungen von Schnittstellen zu Architektur, Design, Tanz, Literatur und Musik sowie kritische Revisionen der Moderne und Postmoderne einschließt. Die Überwindung der klassischen Gattungsbegriffe hat einen zentralen Stellenwert in der Sammlung. Die Sammlung vereint neuartige Skulpturen und Arbeiten auf Papier mit Fotografie, Film, Video, Objektkunst, frühen Computer- und Medienkunstwerken und multimedialen Installationen. Dementsprechend ist das Spektrum der Kunstwerke heterogen und entspricht der breiten Palette von Ausdrucksformen, die seit den 1960er-Jahren die Überschreitung traditioneller Gattungsgrenzen gesellschaftlich interpretierten und als künstlerische Methode letztlich zur politischen Haltung erklärten. Gezielt werden einzelne herausragende Künstler:innenpositionen, ganze Werkblöcke und generell unkonventionelle, weil gesellschaftspolitische, institutionskritische, konzeptuelle, feministische, performative, interaktive und partizipative Kunst angekauft.
Werke werden mitunter auch speziell für die Sammlung beauftragt. Eines der bekanntesten Beispiele ist "New Design for Showing Videos" (1995) von Dan Graham, eine architektonische Struktur aus Holzrahmen, gelochtem Aluminium und teils halbtransparenten Gläsern, die als ein Ort für das Betrachten von Videos der Videosammlung der Generali Foundation dient, wo gleichzeitig unerwartete optische und physische Erfahrungen erlebt werden können. Das entspricht dem bei Graham zentralen Thema der wechselseitigen Beziehung zwischen seiner Kunst und den Betrachter:innen, Innen und Außen und seiner Auseinandersetzung mit Minimalismus, Architektur, Rockmusik, Film, Fotografie und Performance. Weitere Beispiele gemeinsamer Produktionen sind unter anderem die Videoinstallation "Ich glaubte Gefangene zu sehen" (2000) von Harun Farocki, "Arizona Road" (2002) von Azra Aksamija, "Rural Studio: The Butterfly House" (2002) von Marjetica Potrč und "Déconnage" (2011) von Angela Melitopoulos und Maurizio Lazzarato.
Mit ihrem besonderen Engagement für in Fachkreisen geschätzte, aber der breiten Öffentlichkeit noch wenig bekannten Künstler:innen konnte sich die Generali Foundation durch ein kompromissloses Ausstellungsprogramm und eine davon profitierende Ankaufspolitik ihr international hohes Ansehen erarbeiten, wobei die Förderung des künstlerischen Schaffens von Frauen ein zentrales Anliegen darstellt.
Erhalten
Der Aufbau und vorallem die Erhaltung einer Sammlung zeitgenössischer Kunst stellt vielfältige Herausforderungen. Die Generali Foundation hat sich neben der wissenschaftlichen Bearbeitung auch der Restaurierung einer Reihe von wichtigen Beständen angenommen. Dazu gehören das zeichnerische Werk und die Filme Gordon Matta-Clarks und die "Expanded Cinema"-Werkgruppe von VALIE EXPORT sowie die Gruppe der Prototypen aus den 1960ern von Walter Pichler und eine Reihe von frühen Videoarbeiten aus Österreich und Zentralosteuropa. Mittlerweile umfasst die Sammlung einen großen Werkblock von früher Medienkunst (sogenannten Time-based-media-Werken), darunter Film, Video, Lichtbildinstallationen und Programmierungen von Computerwerken. In den letzten Jahren wurden mit den Künstler:innen von Werken, die technische Geräte als sichtbare Werkbestandteile beinhalten, im Sinne der jeweiligen künstlerischen Intention, individuelle Strategien und Lösungen erarbeitet, um die mittel- und langfristige Präsentation zu gewährleisten. Mit diesem Schritt beweist die Generali Foundation einmal mehr ihre Wertschätzung gegenüber den Künstler:innen und übernimmt aktive gesellschaftliche Verantwortung für die Bewahrung herausragender Kunstwerke und Zeitdokumente.
Forschen, Vermitteln, Publizieren
Im Vorfeld von Ausstellungen und in Verbindung mit relevanten Themen der Sammlung wird Grundlagenforschung betrieben und erfolgt die wissenschaftliche Bearbeitung und Dokumentation der Bestände. Durch die Publikationstätigkeit wird ein Beitrag zur Kunstgeschichtsschreibung geleistet. Einige Publikationen der Generali Foundation gelten mittlerweile als Standardwerke und wurden richtungsweisend. Der Schwerpunkt liegt auf anspruchsvollen Projekten zu Themen der zeitgenössischen Kunst und der Erstpublikation von Schriften von Künstler:innen sowie auf der Aufarbeitung von bis dato unbearbeitetem Material.
Parallel zu diesen Aktivitäten hat die Generali Foundation systematisch ein Archiv und eine Bibliothek aufgebaut, die gemeinsam mit der umfangreichen Mediathek (umfasst rund 500 Filme und Videos der Künstler:innen der Sammlung und bislang rund 300 Begleitveranstaltungen aus der "Wiener Zeit") im Generali Foundation Studienzentrum am Standort Altstadt (Rupertinum) öffentlich zugänglich sind.
Über uns
Die Generali Foundation wurde 1988 als gemeinnütziger Kunstverein der Generali Gruppe Österreich zur Förderung zeitgenössischer bildender Kunst mit Sitz in Wien gegründet.