Thomas Stimm
Thomas Stimm wurde 1948 in Wien, Österreich geboren. Er studierte von 1969 bis 1974 an der Akademie der bildenden Künste, Wien bei Max Weiler, dessen Assistent er von 1974 bis 1976 wurde. 1972 absolvierte er einen Studienaufenthalt an der Hochschule für Bildende Kunst Hamburg, Deutschland. 1987 erhielt er ein Philip Morris Stipendium, für Berlin. 1996 gründete er mit Uta Weber die Künstlergemeinschaft SOYLENT GREEN. 2001 war Stimm Artist in Residence, in Mariposa, auf Teneriffa, Spanien und 2007 Artist in Residence, in Istanbul, Türkei. Gastprofessuren führten ihn 1995 an die Hochschule für Künste, Bremen, 1997 an die Claremont School of Art, Perth, Westaustralien und 2002 an die Städelschule in Frankfurt am Main.
Seine Werke begegnen im öffentlichen Raum in Köln, auf Teneriffa und in Mistelbach, Niederösterreich und wurden weltweit in zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt, darunter 1983 das Lenbachhaus, München, 1984 das Museum of Modern Art (MoMA), New York, USA, die Wiener Secession und das Hessische Landesmuseum, Darmstadt, 1987 das Museum voor Hedendaagse Kunst, Gent, Belgien, 1991 das Musee d‘Art Contemporain, Lyon, Frankreich, 1993 die Kunsthalle Krems, Österreich, 1998 das Deutsche Guggenheim, Berlin, 2002 und 2005 das Museum Ludwig Köln, sowie 2006, 2012 und 2013 das Lentos Kunstmuseum, Linz. Im Museum der Moderne Salzburg und der Generali Foundation, in deren beider Sammlungen der Künstler vertreten ist, waren seine Werke wiederholt zu sehen. Einzelausstellungen widmeten ihm unter anderem 1994 das Rupertinum in Salzburg, 1995 der Kunstverein Bergen, Norwegen und 2008 das Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien (mumok). 2004 erhielt Stimm den Salzburger Keramikpreis des Bundeskanzleramtes. Thomas Stimm lebt und arbeitet in Wien, Köln und in Burgau, Bayern, Deutschland.
In den 1980er Jahren entwickelte Thomas Stimm eine künstlerische Gegenposition zur reduzierten Formensprache, die damals in der dreidimensionalen Kunst vorherrschte - jenseits der neuen "wilden Malerei" - gekennzeichnet durch eine vegetabile, wuchernde Farbigkeit. Nach Experimenten mit Pappmaché wechselte er zu Ton und Keramik, um größere Skulpturen herstellen zu können. In den 1990er Jahren kam die Verwendung von Aluminium und Kunststoff hinzu. Das Spiel mit der Veränderung des Größenverhältnisses von Mensch und Natur zieht sich durch sein künstlerisches Werk. Motive findet er in alltäglichen Lebens- und Freizeitsituationen, die er wie Modelle verkleinert, und in der Natur, deren Teile er stark überdimensioniert. Perlenketten, Früchte, fragmentierte Wiesenstücke, Pflanzen, vor allem Blumen als Visualisierung der Kraft des ungehemmten Wachstums und ihre Blüten als Symbole der Entfaltung und Öffnung wurden charakteristisch für sein Werk. Manchmal kombiniert er seine Pflanzenskulpturen zu fröhlich-bunten Gartenensembles, die Lebensfreude vermitteln. Seit den 1990er Jahren arbeitet er an einem eigenen Werkblock unter dem Titel "Terra" (www.terranian.com). Stimm versteht "Terra" als "Heimat im All" für Bewohner:innen aller Kontinente der Erde. Er appelliert an ein planetarisches Bewusstsein und bietet in einem Webshop verschiedene Produktlinien für einen alternativen Lebensstil an.
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