Oswald Oberhuber
Oswald Oberhuber wurde 1931 in Meran, Italien geboren. Von 1945 bis 1949 besuchte er die Kunstgewerbeschule in Innsbruck, Abteilung Bildhauerei. Ab 1950 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Fritz Wotruba und an der Staatlichen Akademie in Stuttgart bei Willi Baumeister. 1953 ermöglichte ihm ein Stipendium Studienaufenthalte in Paris und Köln Von 1964 bis 1965 arbeitete er als Redakteur der Architekturzeitung "Bau" gemeinsam mit Hans Hollein, Walter Pichler und Gustav Peichl. In diesen Jahren war er künstlerischer Berater von Otto Mauer für die Galerie nächst St. Stephan, die er 1973 übernahm und bis 1978 leitete. Von 1973 bis 1998 war er Professor an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien. In den Jahren von 1979 bis 1987 und von 1991 bis 1995 leitete er die Universität (damals Hochschule) für Angewandte Kunst in Wien als Rektor. Die Stuttgarter Akademie ernannte ihn 1982 zum Ehrenmitglied und 2004 zum Ehrensenator.
Ende der 1960er Jahre beteiligte sich der Künstler an der Biennale in Tokio. 1972 vertrat er Österreich bei der 38. Biennale di Venezia, Italien. 1977 nahm er an der 6. documenta und 1982, an der 7. documenta in Kassel, Deutschland teil. 2013 gestaltete er den "Eisernen Vorhang" in der Wiener Staatsoper. Ausstellungen seiner Werke zeigten unter anderem die Wiener Albertina, das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok), die Wiener Secession, das Belvedere und das 21er Haus (heute Belvedere 21).
1978 wurde ihm der Preis der Stadt Wien für Bildende Kunst verliehen, 1990 der Tiroler Landespreis für Kunst und der Österreichische Staatspreises für Auslandskultur, 2004 erhielt er das österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst und 2016 das Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse. Oswald Oberhuber verstarb im Jahr 2020 in Wien.
Von 1954 bis 1957 setzte sich Oberhuber mit der informellen Malerei und Plastik auseinander. Bereits Anfang der 1950er Jahre entstanden erste Materialbilder und Gerümpelplastiken. 1958 rief er in einem Manifest das Ende aller Stilrichtungen und die Permanenz der Veränderung als einzigen Stil aus und blieb diesem Prinzip selbst ein Leben lang treu.
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