Brigitte Kowanz
Brigitte Kowanz wurde 1957 in Wien, Österreich, geboren. Sie studierte von 1976 bis 1980 an der Universität (damals Hochschule) für angewandte Kunst in Wien. Von 1997 bis 2021 war sie Professorin für "Transmediale Kunst" an der Universität für angewandte Kunst in Wien.
1984 wurden ihre Arbeiten im Rahmen der Aperto der Biennale Venedig, Italien international präsentiert. Einzelausstellungen widmeten ihr unter anderem 1993 Wiener Secession, 2007 Kunsthalle Krems, 2010 Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok) und 2011 Galerie im Taxispalais, Innsbruck. Sie nahm an zahlreichen Gruppen- und Großveranstaltungen teil, darunter die Biennale 1987 in São Paolo, Brasilien und die Biennale 1990 in Sydney, Australien. 2017 vertrat sie Österreich mit einem Beitrag im österreichischen Pavillon auf der Biennale von Venedig. 1989 erhielt sie den Otto-Mauer-Preis, 1991 den Preis der Stadt Wien für bildende Kunst und 1996 den Österreichischen Kunstpreis für bildende Kunst. Im Jahr 2009 wurde Brigitte Kowanz mit dem Großen Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. 2009 wurde sie mit dem Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst geehrt, 2018 mit dem Deutschen Lichtkunstpreis und 2019 mit dem Preis der Biennale in Kairo, Ägypten. Brigitte Kowanz lebte und arbeitete in Wien, wo sie im Jahr 2022 starb. 2023 wurde der Künstlerin posthum der Ehrenring der Universität für angewandte Kunst Wien verliehen.
Nach einer kurzen Beschäftigung mit der Malerei in den frühen 1980er Jahren faszinierte die Künstlerin das Phänomen Licht, das zu ihrem zentralen künstlerischen Werkzeug wurde. Ihre Erkundung erschöpfte sich nicht im Material Licht in seiner luziden Ästhetik. Ihr künstlerisches Interesse richtete sich auf die Intermedialität, die durch Licht erzeugt werden kann. Licht- und Schattenphänomene ergänzte die Künstlerin mitunter durch Spiegelflächen, mit denen sie ihre Objekte und Installationen in faszinierende Lichtinszenierungen verwandelte. Die Auseinandersetzung mit der Sprache und die Integration von Wortebenen fügten ihrem Werk eine poetische Dimension hinzu.
Brigitte Kowanz' Arbeiten reflektieren auf unverwechselbare Weise Realität und Virtualität in der Verschränkung von Licht, Schatten und selbstreferentieller Spiegelung. Die Gleichgültigkeit, die sich aus der Wechselseitigkeit ihres Zustandes ergibt, scheint manchmal konkrete Zuordnungen außer Kraft zu setzen. In der Sammlung Generali Foundation - als Dauerleihgabe im Museum der Moderne Salzburg - befinden sich zwei frühe und bemerkenswerte Lichtinstallationen der Künstlerin, die wegweisend für ihr späteres Werk sind.