Martha Rosler
Positionen in der Lebenswelt
Werkverzeichnis zur Ausstellung von Mai bis August 1999.
Hrsg. von Sabine Breitwieser und Catherine de Zegher. Vorwort von Dietrich Karner. Einleitung von Sabine Breitwieser. Interview von Benjamin H.D. Buchloh mit Martha Rosler. Texte von Alexander Alberro, Sabine Breitwieser, Silvia Eiblmayr, Annette Michelson, Martha Rosler und Catherine de Zegher.
Mit dieser Publikation ist erstmals eine deutschsprachige Monografie über Martha Rosler erschienen. Neben einem Interview mit der Künstlerin betrachten Aufsätze prominenter Autorinnen das Werk aus unterschiedlichen Perspektiven und werden von zwei wichtigen kritischen Aufsätzen von Martha Rosler ergänzt. Eine illustrierte und kommentierte Werkliste sowie eine Bio- und Bibliografie von Martha Rosler vermitteln das umfangreiche Spektrum dieser herausragenden Künstlerpersönlichkeit.
Seit Ende der sechziger Jahre nimmt Martha Rosler (Brooklyn, New York) in beißend-kritischen aber auch humorvollen Arbeiten zu aktuellen, gesellschaftlich relevanten Themen Stellung und verfolgt dabei Fragen der zeitgenössischen Kunst. Nahrung als sozialer und wirtschaftspolitischer Faktor, die Positionierung der Frau in der Gesellschaft, die Rolle der Massenmedien, insbesondere im Krieg, sowie urbanistische Fragen zählen zu den wichtigsten. Viele Werke haben persönlichen, anekdotischen Charakter, wobei offenbleibt, ob der Hintergrund autobiografisch oder fiktiv ist. Martha Rosler hat in den Bereichen Fotografie, Performance, Video und Installation, aber auch als Autorin kritischer und theoretischer Aufsätze einflussreiche Werke geschaffen. In den neunziger Jahren hat ihr vielfältiges Werk speziell für die jüngere Generation erneut große Bedeutung erlangt.
„Ich versuche, Erfahrung vor dem Hintergrund von Geschichte, sozialer Praxis und sozialer Bedeutung zu fassen. Eine künstlerische Arbeit hat für mich dann Aussicht auf Resonanz − und das gilt für alle Arbeiten, nicht nur für meine −, wenn sie das Verhältnis zwischen einer direkten oder unmittelbaren Erfahrung und den Umständen, die diese vermitteln und verursachen, sichtbar macht.“ (Martha Rosler)