Ausstellungen
Generali Foundation
Exhibitions
Hrsg. von Sabine Breitwieser. Vorwort von Dietrich Karner. Vorwort von Luciano Cirinà. Einleitung von Sabine Breitwieser. Sabine Breitwieser im Gespräch mit Sabeth Buchmann.
Kommt einem korporativen Ausstellungshaus und Museum, das als Sponsoring Instrument betrieben und mit Geldern der Privatwirtschaft finanziert wird, eine spezielle Rolle zu, und welche Aufgaben kann dieses übernehmen? Im Jahr 2007 hatte die in Wien gegründete Generali Foundation beinahe zwanzig Jahre mit einem gleichermaßen konzentrierten wie konsequenten Programm einen nicht mehr wegzudenkenden Beitrag zur Produktion und Rezeption von kritischer Kunst geleistet. Mit Recherchen und Forschungstätigkeit zu den einzelnen Ausstellungen wurden die Grundlagen für die Sammlung der Generali Foundation geschaffen, die inzwischen als eine der besten Sammlungen für diskursorientierte und konzeptuell ausgerichtete Kunst der 1960er Jahre bis zur Gegenwart gilt.
Diese Publikation zeichnet das Programm der Generali Foundation nach – von den ersten Ausstellungen mit Auftragsarbeiten in einem multifunktionalen Büro-/Ausstellungsraum bis zu den großen Themenausstellungen und retrospektiv angelegten Einzelpräsentationen im 1995 eröffneten Ausstellungshaus. Mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung von Künstler:innen der 1960er und 1970er Jahre und vieldiskutierten Ausstellungen zu aktuellen Themen hat sich die Generali Foundation als international hoch angesehene Institution für konzeptuelle, medienübergreifende und kritische Kunst etabliert.
Künstler:innen wie VALIE EXPORT, Harun Farocki, Dan Graham, Sanja Iveković, Mary Kelly, Edward Krasiński, Gordon Matta-Clark, Gustav Metzger, Walter Pichler, Adrian Piper, Martha Rosler oder Allan Sekula wurden in der Generali Foundation – viele darunter erstmals – in einer umfassenen Ausstellung gezeigt. Auftragswerke von Maria Eichhorn, Andrea Fraser, Hans Haacke, Dorit Margreiter, Mathias Poledna, Marjetica Potrč oder Heimo Zobernig u.v.a. Künstler:innen sind für die Generali Foundation entstanden. Von ebenfalls nachhaltiger Wirkung sind Ausstellungen wie Dinge, die wir nicht verstehen aus der Reihe der gastkuratierten Projekte, sowie White Cube/Black Box oder RE-PLAY über die Anfänge internationaler Medienkunst oder vivências zur konzeptuellen Kunst aus Lateinamerika.
Anhand zahlreicher Ausstellungsansichten und Texte bietet dieses Buch einen Überblick über das umfassende Programm und geht dabei trotzdem ins Detail. Sabine Breitwieser, langjährige Leiterin der Generali Foundation, und Kunstkritkerin Sabeth Buchmann reflektieren in einem Gespräch den Kontext und die Genese. Ähnlich wie der Sammlungskatalog, der 2003 erschienen ist, dokumentiert auch diese Publikation einen Status quo – eine Chronologie der „Sammlung“ von Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen und somit auch von allen Künstler:innen, Kritiker:innen, Wissenschafter:innen, die auf die eine oder andere Art in das Programm involviert waren.