RE-PLAY
Anfänge Internationaler Medienkunst in Österreich

  • 02_2000_2_replay_grhalle05 Ausstellungsansicht: RE–PLAY. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
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  • 03_2000_2_replay_grhalle29 Ausstellungsansicht: RE–PLAY. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
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  • 06_2000_2_replay_grhalleseite04 Ausstellungsansicht: RE–PLAY. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
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  • 08_2000_2_replay_klhalle02 Ausstellungsansicht: RE–PLAY. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
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  • 09_2000_2_replay_klhalle04 Ausstellungsansicht: RE–PLAY. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
  • 10_2000_2_replay_klhalle05 Ausstellungsansicht: RE–PLAY. Anfänge internationaler Medienkunst in Österreich, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
    12.05. bis 06.08.2000
    Kuratorin: Sabine Breitwieser
    Kuratorische Assistenz, Ausstellungsproduktion: Nadja Wiesener, Rike Frank

    Co-Kuratorin Audio: Heidi Grundmann
    Kuratorische Assistenz Grundmann: Nina Kaltenbrunner, Elisabeth Zimmermann

    In einem größer angelegten Projekt der Generali Foundation zu den Anfängen von Kunst und elektronischen Medien in Österreich wurden erstmals die österreichischen Leistungen im internationalen Kontext sowie deren Vernetzung dargestellt. In Form einer Ausstellung, die sich sowohl ins Fernsehen als auch ins Radio und Internet ausdehnte, eines Archivs sowie einer parallel dazu erschienenen Publikation wurden künstlerische Produktionen, Ausstellungen und Veranstaltungen in Österreich, die überwiegend international besetzt sind, wieder zugänglich gemacht und dokumentiert.

    Die Entwicklung der Kommunikations- und Aufzeichnungstechnologien nach dem Zweiten Weltkrieg weckte das Interesse der Künstler:innen am ästhetischen, politischen und sozialen Einfluss der Massendistribution sowie der globalen Kommunikation. Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre versuchten auch Künstler:innen in Österreich, teilweise vom Aktionismus und Expanded Cinema kommend, mit den eben auf den Markt gelangten, audio-visuellen Heimtechnologien zu arbeiten (Videoausrüstungen, Stereo-Magnetofon, Tonbandkassette). Diese österreichischen Pionier:innen der Medienkunst waren in den internationalen Informationsfluss über aktuelle Entwicklungen in der Kunst voll eingebunden und sammelten selbst im Ausland Erfahrungen bzw. kontextualisierten ihre eigenständigen Ansätze mit jenen der internationalen Künstler:innen, vornehmlich aus Deutschland und Nordamerika.

    Im Zuge einer Vielzahl von international zum Teil hochkarätig besetzten Ausstellungen und Symposien in Österreich stechen "audiovisuelle Botschaften", 1973, in der "Trigon"-Reihe in Graz hervor. Es handelt sich dabei um die früheste internationale Manifestation zur Videokunst in Europa, bei der, neben Projekten österreichischer, italienischer und jugoslawischer KünstlerInnen ("Trigon"-Gedanke), erstmals eine große Auswahl an Videos von US-KünstlerInnen zu sehen war. Fragestellungen einer de-materialisierten, mediatisierten Kunst, der Erweiterung des Materialbegriffs, einer Dynamisierung des Verhältnisses zum Rezipienten, einer Re-Definition des Werk- und schließlich des Autor:innebegriffes, sowie die Entwicklung alternativer Produktions- und Distributionsmöglichkeiten rückten ins Zentrum. Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre fanden diese in zum Teil von Österreich aus initiierten internationalen Telekommunikationsprojekten eine theoretische und praktische Zuspitzung.

    Mit einer Reihe von spartenübergreifenden Veranstaltungen zur Performance- und Medienkunst, zu Theorie und Kunst, in sogenannten Informationsgalerien und nicht-kommerziellen Institutionen wurden Wien, Graz und Innsbruck in den 1970er Jahren zu wichtigen Stationen für viele der bekanntesten internationalen Künstler:innen, während österreichische Medienkünstler:innen immer häufiger zu wichtigen Ereignissen des internationalen Kunstbetriebes eingeladen wurden. Schließlich wurde Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre in Österreich eine junge Generation von Künstler:innen vorgestellt, die ganz selbstverständlich mit den verschiedensten neuen Medien und dem internationalen Kunstbetrieb umging. 1979 hat in Linz das erste Ars Electronica Festival das Thema Kunst und Technologie auf eine neue Art für ein breiteres Publikum vor Ort sowie für ein internationales Fachpublikum aus Kunst, Wissenschaft und Technik aufbereitet.

    Der Österreichische Rundfunk (ORF) respektive die Sendungen "Kunst-Stücke" und "Kunstradio", sowie Kunstradio online, fungierten sowohl als mediale Außenstellen als auch als eigene Sektion in der Ausstellung. Neben Features zur Ausstellung RE-PLAY wurden in Fernsehen, Radio und Internet historische Werke gesendet, teilweise als Premiere, da einige nie ausgestrahlt worden sind. Umgekehrt waren Arbeiten aus den Bild- und Tonarchiven des ORF, waren Kunst-Stücke und Kunstradio in der Generali Foundation präsent.

    Neben Video- und Audioinstallationen waren in RE-PLAY zahlreiche Videobänder sowie Audioarbeiten von ca. 20 österreichischen und 50 internationalen Künstler:innen zu sehen. Eine Vielzahl der Werke musste dazu mehr oder weniger restauriert oder rekonstruiert werden.