Proudly Presenting: Sammlung Generali Foundation
Kuratorinnen: Sabine Breitwieser, Direktorin, mit Christina Penetsdorfer, Kuratorische Assistentin, Museum der Moderne Salzburg
Ausstellungsort: Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg
Die erste exklusive Präsentation der Sammlung Generali Foundation am Museum der Moderne Salzburg gab Einblick in einige der Charakteristika dieser bekannten Sammlung.
Anfang des Jahres 2014 wurde die international viel beachtete Sammlung Generali Foundation mit rund 2.100 Werken von 130 Künstlern und Künstlerinnen dem Museum der Moderne Salzburg als Dauerleihgabe anvertraut. Eine zentrale thematische Werkgruppe umfasst emblematische Objekte, in denen Kunst, Design und Architektur in Form von utopischen Ideen miteinander verschmelzen. Die phallischen Skulpturen von Bruno Gironcoli, Glaspavillons von Dan Graham, das Mobile Büro (1969) von Hans Hollein, die Interventionen von Gordon Matta-Clark in aufgelassenen Gebäuden oder der TV-Helm (1967) von Walter Pichler sind inzwischen Ikonen dieser Thematik. Die hohen Erwartungshaltungen an neue Technologien und Medien, die wir seit den 1960er-Jahren erleben, mündeten auch in zahlreichen Arbeiten, in denen deren Auswirkungen auf den Menschen erforscht werden. Die feministisch-aktionistischen Werke von VALIE EXPORT, insbesondere ihr TAPP- und TASTKINO (1968) oder Harun Farockis Videoinstallationen, beziehen dazu in Form von profunden Werkgruppen Position. Zu dieser Thematik gibt es auch zahlreiche Werke von Künstler:innen der jüngeren Generation in der Sammlung. Im Verbund mit einer Medienkritik sind auch zahlreiche Werke vertreten, in denen Fotografie gewissermaßen gegen den Strich gebürstet wird, wie in Sanja Iveković’ Fotocollagen, Martha Roslers Foto-Text-Installation über die New Yorker Bowery-Straße oder in Allan Sekulas filmischen Fotoarbeiten. „Institution für Institutionskritik“ wurde die Generali Foundation vor vielen Jahren in einer Schlagzeile genannt. Tatsächlich sind in der Sammlung zahlreiche Künstler:innen vertreten, die eine Untersuchung der Bedingungen von Kunst sowie die Frage, was wir von Kunst eigentlich wollen, zum Inhalt ihrer Arbeit gemacht haben. Hans Haacke hat dies in seinem Kondensationswürfel (1965) als einer Art von kinetischer Besucherstatistik früh verdeutlicht, während Adrian Piper in ihrer Arbeit Hegemonien und Stereotypen in der Kunst verhandelt und Andrea Fraser uns in „Museumsführungen“ in lustvoller Weise über das wirkliche Leben in einem Museum aufklärt.
Mit dieser Ausstellung setzte das Museum der Moderne Salzburg den Prätext zu einer neuen rotierenden Schausammlung, in der Werke der Sammlung Generali Foundation in Dialog mit den anderen umfangreichen Beständen des Museums traten – von den hauseigenen Werken über die Fotosammlung des Bundes und die Sammlung FOTOGRAFIS der Bank Austria Unicredit bis zur Sammlung MAP.