Pichler
Prototypen 1966-69
Kuratorin: Sabine Breitwieser
Kuratorische Assistenz, Ausstellungsproduktion: Nadja Wiesener
Unterstützt von Interunfall
Die "Prototypen", eine legendäre Werkgruppe von Walter Pichler aus den 1960er Jahren, wurden zum ersten Mal seit 30 Jahren in einer Ausstellung der Generali Foundation wieder öffentlich gezeigt.
Die "Prototypen" bewegen sich im Grenzbereich von Architektur/Design/Skulptur und sind vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Neuerungen der 1960er Jahre entstanden. Pichler verwendete zu dieser Zeit neue Materialien wie Polyester, Plexiglas, PVC oder Aluminium sowie pneumatische Elemente. Die Bezeichnung "Prototyp" weist auf den Laborcharakter der Arbeiten hin, die eine maschinelle Serienproduktion implizieren.
Einzelne Arbeiten wie der "TV-Helm", auch genannt "Das tragbare Wohnzimmer", der "Kleine Raum, Prototyp 4" oder das "Telefonset" beschäftigen sich mit neuen Medien wie Fernsehen oder Telekommunikation. In der Auseinandersetzung mit pneumatischen Konstruktionen zeigt sich Pichlers eigenständige Position, die im internationalen Kontext ihre Entsprechung findet.
1967 wurden die "Prototypen" in der Galerie nächst St. Stephan in Wien, ein Jahr darauf bei der Documenta 4 in Kassel gezeigt. Walter Pichler hat mit den "Prototypen" eine außerordentlich hohe Aufmerksamkeit erzielt, wichtige internationale Medien wie Domus, Architecture d’aujourd’hui und die legendäre österreichische Architekturzeitschrift Bau miteingeschlossen.
Ein Großteil dieser Werke sind von der Generali Foundation in Zusammenarbeit mit Walter Pichler umsichtig restauriert worden. Im Zuge der Forschungstätigkeit über diese Werkgruppe ist ein Archiv aufgebaut worden, das im Generali Foundation Studienzentrum zugänglich ist.
In Verbindung mit dieser Werkgruppe waren 80 Zeichnungen zu sehen. Dokumentationsmaterial ergänzte die Ausstellung.