Folklore
Eine Kontroverse mit Werken aus den Sammlungen

  • _B7A3488Folklore_MdM_Salzburg_2017 Ausstellungsansicht: Folklore. Eine Kontroverse mit Werken aus den Sammlungen, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
  • _B7A3504Folklore_MdM_Salzburg_2017 Ausstellungsansicht: Folklore. Eine Kontroverse mit Werken aus den Sammlungen, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
  • _B7A3533Folklore_MdM_Salzburg_2017 Ausstellungsansicht: Folklore. Eine Kontroverse mit Werken aus den Sammlungen, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
    07.10.2017 bis 14.04.2018
    Kuratorinnen: Sabine Breitwieser, Direktorin, Museum der Moderne Salzburg; Antonia Lotz, Kuratorin, Sammlung Generali Foundation

    Ausstellungsort: Museum der Moderne Salzburg, Mönchsberg

    Als Provokation gegen die Prämissen von Fortschritt und Innovation, unter denen moderne und zeitgenössische Kunst in der Regel betrachtet werden, stand die achte Rotation der von Museum der Moderne Salzburg und Generali Foundation organisierten Sammlungsausstellung unter dem Thema der Folklore. Mit Werken aus den eigenen Beständen sowie den Dauerleihgaben der Sammlung Generali Foundation und der Fotosammlung des Bundes wurden unterschiedliche Facetten der Rolle und Aneignung von Folklore in der bildenden Kunst beleuchtet.

    In einer von Globalisierung und Migration bestimmten Welt gewinnen Identität und Tradition neue Bedeutung. Mitte des 19. Jahrhunderts etablierte sich „Folklore" als Sammelbegriff für mündlich überlieferte Ausdrucksformen von Gemeinschaften wie Märchen, Lieder, Trachten und Handwerk. In der Wissenschaft wird Folklore daher auch als traditionelles Wissen oder Handeln untersucht, während es im Alltag oft für Volksmusik oder Kitsch steht.

    Diese und andere kontroverse Aspekte von Folklore waren in der Ausstellung mit Werken vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart vertreten. Der Bogen reichte von illustrierten Märchen der Gebrüder Grimm über Heimatfotografie der 1930er-Jahre und die Reflexion von lokaler Identität in Werken der Generation der Nachkriegszeit bis zur Auseinandersetzung mit dem kolonialistischen Blick auf fremde Kulturen. Auch mögliche zeitgenössische Formen von Folklore wurden zur Diskussion gestellt. Inwieweit können sich Überlieferungen und Traditionen verändern? Kann Kontinuität mit Wandelbarkeit einhergehen oder bleiben uns lediglich Folklorismus oder Fakelore, also verzerrte Darstellungen von Sitten und Gebräuchen? Und welche Identität hat die Folklore der Gegenwart und der Zukunft?

    Künstler:innen: Anna Artaker / Lilla Khoor, Kader Attia, Peter Paul Atzwanger, Lothar Baumgarten, Norbert Brunner / Michael Schuster, Valie EXPORT, Harun Farocki, Heinz Frank, Dan Graham, Rodney Graham, Hans Walter Hannau, David Hockney, Kathi Hofer, Rainer Iglar, Kurt Kaindl, Joachim Koester, Rudolf Koppitz, Stefan Kruckenhauser, Michael Mauracher, Martha Rosler, Nedko Solakov, Ingeborg Strobl, Umbo, Erwin Wurm und andere.