Shmaya

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© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar

Sigalit Landau

Shmaya, 2016

Plastik Salz, Stacheldraht 47 x 117 x 117 cm

GF0031801.00.0-2019

Werktext

Die drei Salzobjekte der Sammlung Generali Foundation gehören zu einer Gruppe von Werken, die Landau als Chandeliers (Kronleuchter) bezeichnet, weil sie von der Decke hängenden Lampenschirmen gleichen. Noye (2008), Mondial (2009) und Shmaya (2016) stammen aus der Installation Strand (2017). Ihr Grundgerüst ist aus Stacheldraht geformt, der mehr oder weniger von einer weißen, wie Zuckerguss oder funkelnde Schneekristalle glitzernden Salzkruste umhüllt wird. Die auf den ersten Blick dekorativen Gebilde aus Licht und Schatten erweisen sich als optische Falle. In ihre politische Ikonografie transformiert, zelebrieren sie ein labiles Gleichgewicht von Schönheit und Schmerz. Im Alten Testament (Genesis 19,26) erstarrt Lots Frau zur Salzsäule, als sie auf der rettenden Flucht aus Sodom und Gomorrha trotz Gottesverbot zurückblickt: Ihr gelingt es nicht, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. (Doris Leutgeb)