Auge/Maschine II

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© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg

Harun Farocki

Auge/Maschine II, 2002

Video, Farbe, Ton, 15 min Regie: Harun Farocki Produktion: Harun Farocki Filmproduktion

GF0003434.00.0-2003

Werktext

Wie läßt sich bei heutigem technischen Stand die Unterscheidung von "Mensch" und "Maschine" noch fassen? In der modernen Waffentechnologie verschieben sich die Kategorien: Das Intelligente ist nicht mehr nur Sache der Menschen. In Auge / Maschine II versammelt Farocki Bildmaterial aus dem militärischen wie zivilen Sektor, das zeigt, wie Maschinen intelligent operieren, und was sie sehen, wenn sie auf der Grundlage von Bildverarbeitungsprogrammen arbeiten. Die traditionelle Mensch-Maschine-Unterscheidung verkürzt sich hier auf die von "Auge/Maschine", wobei Augen den Maschinen selbst als Kameras implantiert sind. Noch durch den Golfkrieg bekam die zivile Produktion von den Kriegstechnologien einen Innovationsschub für die eigene Entwicklung. Farocki zeigt computersimulierte Bilder wie aus Science-Fiction-Filmen: Raketen steuern im Meeresglitzern liegende Inseln an, Wohnblöcke gehen in die Luft, Kampfflugzeuge beschießen sich mit Raketen und entzünden zur Abwehr virtuelle Fackeln... Diese Schlachtfelder aus dem Computer, reichen sie aus - oder brauchen wir nächste Rationalisierungsschübe für neue Kriege? Auge / Maschine II setzt eine größere Untersuchung zum gleichen Gegenstand fort: Intelligente Maschinen und intelligente Waffen. Als Installation erscheint die Arbeit auf zwei Monitoren oder als Doppelprojektion. Hier in der Single-Channel-Version sind die zwei simultan ablaufenden Bilder in einem Bildfeld zusammengefaßt. (Antje Ehmann)