Auge/Maschine I

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© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg

Harun Farocki

Auge/Maschine I, 2001

Video, Farbe, Ton, 25 min Regie: Harun Farocki Produktion: Harun Farocki Filmproduktion

GF0003431.00.0-2003

Werktext

Im Zentrum des Films stehen die Bilder des Golfkriegs, die 1991 weltweit Aufsehen erregten. In den Aufnahmen von Projektilen im Zielanflug waren Bombe und Berichterstatter identisch, so eine These des Philosophen Klaus Theweleit. Gleichzeitig waren die fotografierten und die (computer-)simulierten Bilder nicht unterscheidbar. Mit dem Verlust des ”authentischen Bildes” wurde auch die historische Zeugenschaft des Auges aufgehoben. Es heißt, im Golfkrieg seien nicht neue Waffen zum Einsatz gekommen, sondern eine neue Bilderpolitik. Hier seien die Grundlagen einer elektronischen Kriegsführung geschaffen worden. Wichtiger als Durchschlagskraft und Kilotonnage ist heute der so genannte C3I-Zyklus, der unsere Welt mittlerweile umspannt. C3I heißt: Command, Control, Communications and Intelligence – und meint globale und taktische Frühwarnsysteme, Geländeüberwachung mit seismischen, akustischen und Radar-Sensoren, Funkpeilung und Abhören gegnerischer Nachrichten sowie das Unterdrücken all dieser Mittel durch Störsender. (Harun Farocki)