Erwin, Toni, Ilse

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© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Repro: Werner Kaligofsky

Friedl Kubelka vom Gröller

Erwin, Toni, Ilse, 1968-69

Film, 16mm, 16 Bilder/sec, schwarz-weiß, ohne Ton, 9 min

GF0003128.00.0-2003

Werktext

Gefilmte Fotoportraits Erwin, Toni, Ilse und Graf Zokan (Franz West) sind Friedl Kubelkas erste Filme. Beeinflusst von der Nouvelle Vague und dem Existentialismus, wurden sie in den späten 1960iger Jahren mit 16 Bilder/sec gefilmt und nicht editiert. ERWIN (1968) Der Film zeigt eines jungen Mann, der von einem alten Mann über einen Fluss übergesetzt wird, an einem Wintertag in Wien. Die feststehende Kamera akzentuiert und macht Symbole vom Fluß des Wassers, die Bewegung der Fähre über den Flkuss, und das Schwimmen der Seemöven. Während diese dazu dienen das Seelenleben des jungen Mannes zu beschreiben, werfen sie auch Fragen über seine Zukunft und dem Sinn des Lebens auf. TONI (1968) Die Kamera schwenkt von einem architektonischen Detail des Wiener Jugendstil zu einem jungen Buben, der in seinem Versteck mit einer Pistole spielt. Unentschlossen, zielt er mit der Pistole auf einen Tempel, plaziert sie in seinem Mund, und zielt mit ihr auf ein nicht sichtbares Ziel. In der Süße des Kindesgesichtes vereint sich die Sehnsucht nach einem süßen Tod. ILSE (1971) Das langsam fließende Gewässer der Donau, schwelende Flammen, ufernahe Wälder, Bahngeleise: Sie alle sind Symbole für das psychologische Portrait eines jungen hübschen Mödchens. Der Ausdruck in ihrem Gesicht offenbahrt während des Films eine genuine Transformation, weil er sich von einem schelmischen Grinsen in eine existentuielle Traurigkeit und Verzweiflung verändert.