Zirkulation

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© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, © Bildrecht, Foto: Werner Kaligofsky

Hans Haacke

Zirkulation, 1969

Installation Plastikschläuche (PVC), ø 8, 11 und 14 mm, Y-Verbindungsstücke, Wasser, Luft, Elektro-Umwälzpumpe, Gesamtdimensionen variabel Gesamtdimensionen der Version mit 32 Verzweigungen, ca. 1100 x 380 cm Auflage 1/3

GF0003069.00.0-2001

Werktext

Symmetrische Anlage (siehe Foto): Die Umwälzpumpe (Messing oder anderes rostfreies Material) und die höchste Anzahl von Paaren durchsichtiger Plastikschläuche werden entlang der Mittelachse der beiden gleich großen Hälften platziert. Die Maße des Ausstellungsraums bestimmen die Länge der Schlauchsegmente (100-200 cm) und deren Anzahl. Die Schläuche mit dem kleinsten Durchmesser (0,5-0,8 cm) werden im Zentrum ausgelegt. Mit Entfernung vom Zentrum nimmt der Durchmesser der Schläuche graduell zu, während sich die Anzahl der Schläuche verringert. Zwei Schläuche mit dem größten Durchmesser (1,0-1,4 cm) und deutlich länger als die anderen Schläuche führen auf beiden Seiten in die Pumpe. Von der Pumpe ausgehend zum Zentrum des Systems erhöht sich die Zahl der Schläuche gemäß der Reihe 2, 4, 8, 16, 32, 64, 128… Y-Verbindungsstücke aus Plastik verbinden die Schlauchpaare. Wenn der Übergang von einem kleineren zu einem größeren Schlauchdurchmesser angepasst werden muss, wird das kleinere Schlauchende erhitzt, damit es sich ausdehnt und in das Y-Verbindungsstück mit dem größeren Durchmesser passt. Das Wasser muss sauber und destilliert sein. Algenbildung ist mit einer Beifügung von ca. 1/8 Teelöffel Kupfersulfat (hochgiftig!) oder einer anderen farblosen und nicht-schäumenden Chemikalie zu verhindern. Bei der Be-füllung des Systems mit Wasser müssen Luftblasen in regelmäßigen, kurzen Intervallen eingespeist werden. Die Kalibrierung der Leistung und Geschwindigkeit des Motors, die Auswahl der Schläuche mit den im Verhältnis zu ihrer Platzierung im System passenden Durchmessern und die Festlegung der Geschwindigkeit der Wasser-bewegung (und damit der Luftblasen) erfordert ausgiebige Experimente. (Hans Haacke)

Leihgeschichte
2011 Koblenz, DE, Ludwig Museum 2006 Berlin, DE, Freie Akademie der Künste 2005 Rotterdam, NL, Witte de With 3. OG 2005 Zagreb, CRO, Galerija Klovicevi Dvori 2005 München, DE, Haus der Kunst