TV Timer

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© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Repro: Michael Schmid

Sanja Ivekovic/Dalibor Martinis

TV Timer, 1973

Video der Installation, schwarz-weiß, Ton, 15 min

GF0002170.00.0-2000

Werktext

Die Arbeit dreht sich um das Thema Zeit, nicht nur als eine abstrakte Idee, sondern als einen unübersehbaren Teil des Raum-Zeit-Gefüges. Das Video setzt sich aus einer Reihe von 15 einminütigen Kurzvideos zusammen. Diese kurzen Videos sind zu unterschiedlichen Tageszeiten aufgenommen worden, um Informationen über eine genaue Zeit, z.B. die Zeit der Fernsehausstrahlung eines speziellen Videos zu liefern. Dadurch legen die Videos eine Manipulation von Zeit durch den Einsatz desselben Mediums, das eigentlich ihre Objektivität garantieren sollte, offen. Die Offensichtlichkeit der Manipulation, die in den Videos gezeigt wird, entblößt das Erscheinungsbild von Fernsehen als eine scheinbare Quelle ”objektiver Information”. In der Installation wurde die Ausstrahlung dieser Videos durch einen elektronischen Timer kontrolliert, der die Sendung jedes einzelnen Kurzvideos als eine Intervention in einer täglichen TV-(ORF) Ausstrahlung zu dem Zeitpunkt steuerte, der dem des Videos entsprach. Zum Beispiel: Die Uhr in der Auslage des Uhrengeschäfts ist mit einer Kamera aufgenommen, die um 90 Grad gedreht ist, so dass die Uhr, die eigentlich 3.25 Uhr anzeigt, so aussieht, als ob sie 6.40 anzeigt. Der Timer hat dieses Segment jeden Tag um 18.40 abgespielt. Der Zeitraum, der vom TV-Timer abgedeckt wird, ist die Hauptsendezeit zwischen 18.30 und 20 Uhr. (Sanja Ivekovic/Dalibor Martinis)

Leihgeschichte
2010 Wien, AT, Viennafair 2010