Three Transitions

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© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg

Peter Campus

Three Transitions, 1973

Video, Farbe, Ton, 5 min

GF0002145.00.0-2000

Werktext

Three Transitions gehört zu den zentralen Arbeiten in der Videokunst. In drei kurzen „Übungen“ setzt Campus grundlegende technische Möglichkeiten der Videotechnologie und sein eigenes Abbild ein, um knappe, fast philosophisch zu nennende Metaphern für die Psychologie des Ichs zu schaffen. In diesen prägnanten Performances verwendet er die inhärenten Eigenschaften der Kategorie Video als metaphorische Vehikel, um Veränderungen des inneren und äußeren Ichs, von Illusion und Realität zu artikulieren. Im ersten „Übergang“ nimmt Campus mit zwei Kameras gleichzeitig ein Blatt Papier von beiden Seiten auf und erzielt damit eine atemberaubende visuelle Illusion: Es scheint, als steche er sich selbst ein Messer in den Rücken, klettere durch den Schnitt in seinem Körper und komme auf der anderen Seite heil wieder heraus. In der zweiten Übung bedient sich Campus der Wirkungsweise der Farbschablonen-Trickkamera, um eine starke metaphorische Wirkung zu erzielen. Er wischt sich mit der Hand über das Gesicht und „löscht“ dabei die Oberfläche aus -- darunter kommt ein weiteres Bild seines Gesichts zu Vorschein. Zuletzt scheint er in einer dynamischen Abschlusssequenz das lebende Abbild seines Gesichts zu verbrennen, als wäre es ein Foto, von dem nur ein schwarzer Fleck zurückbleibt. In jeder Episode disloziert Campus ein Bild seiner selbst und löscht es schließlich aus. Er schreibt dazu, dass diese Arbeiten „sich auf ironische Weise mit der Dualität beschäftigen, und auch mit dem Raum, den Video als technisches Instrument schafft. Die Frage nach dem Ich ist wesentlich, da der Darsteller versucht, jene Illusionen aufzudecken, die der Künstler herstellt.“ Die präzise Formensprache und einfache Ausführung des Videos fördern den darin enthaltenen psychologischen Witz und symbolischen Inhalt. Three Transitions, die erste von Campus’ Arbeiten, die von WGBH-TV in Boston produziert werden sollte, ist eine bemerkenswerte und starke Reflexion über Videotechnik als metaphorisches Vehikel. (Electronic Arts Intermixed, New York)