Face Off

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Repro © Werner Kaligofsky

Vito Acconci

Face Off, 1973

Video, schwarz-weiß, Ton, 32 min 57 sec

GF0002139.00.0-2000

Werktext

Face Off ist eine ironische Verzerrung von Privat und Öffentlich, von Offenlegung und Maskierung, ein dichtes Ritual, in dem sich Acconci entblößt und seine Selbstenthüllungen dann wieder zensiert. Acconci schaltet ein Tonbandgerät ein und beugt sich zu den Lautsprechern hinunter, um zuzuhören, während sein Gesicht im Bildausschnitt kaum sichtbar ist. Das Band ist eine Aufnahme seiner eigenen Stimme, die sich an ihn und die ZuschauerInnen richtet und intime Details aus seinem Leben offenbart. Sobald das Material zu persönlich wird, versucht er, seine Stimme auf dem Tonband zu übertönen und das Publikum am Zuhören zu hindern und schreit: „Nein, nein, nein, erzähl das nicht, verrate das nicht ...“ Während er auf seine aufgenommene Stimme reagiert, wird er immer heftiger, je länger das Band weiterläuft. Acconci meinte dazu, dass diese Arbeit darauf abzielt, „in der Vergangenheit zu graben“, indem er versucht, „sich den Tatsachen zu stellen“, und fordert: „Ich möchte wirklich, dass andere Leute von diesen Geheimnissen erfahren, weil sie eine Art Bild für mich darstellen können.“ Da die ZuschauerInnen am Zuhören gehindert werden, bleiben seine „Geheimnisse“ natürlich unausgesprochen. Wie die Doppeldeutigkeit des Titels nahelegt, lädt er sowohl dazu ein und verhindert auch gleichzeitig eine direkte Konfrontation mit dem Publikum. (Electronic Arts Intermix)