Adjungierte Dislokationen

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© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg © Bildrecht, Foto: Werner Kaligofsky

VALIE EXPORT

Adjungierte Dislokationen, 1973

"Experimentalfilm", "Spatialfilm", "Expanded Cinema", "Filmaktion", "Raum-Film"

Filminstallation Dreifachprojektion, 2 Filme, 8mm, transferiert auf 16mm, 1 Film, 16mm, schwarz-weiß, ohne Ton, 8 min (Loop) Dimensionen variabel, Projektionsfläche ca. 300 x 300 cm

GF0000238.00.0-1995

Werktext

Erkundung der Umgebung, Erkundung durch den Körper, Erkundung des Umgebungskörpers Stellung im Raum mit zwei am Oberkörper montierten 8mm-Kameras, eine dorsal (hinten), eine frontal (vorne). Beugt sich der Körper nach vor, so nimmt die eine Kamera den Boden, die andere den Himmel auf, beugt sich der Körper seitlich, so nehmen die beiden Kameras die gegenteiligen Seitenansichten auf, beugt sich der Körper nach hinten usw.) ... Die beiden Projektionsflächen, die übereinander liegen müssen, können von geometrischen Zeichen wie Kreis, Viereck, Schräge, sich überschneidenden Linien überlagert werden, durch die spezifischen Aufnahmen des Environments und deren Projektion erkennbar. Es ist eine Ausdehnung vom Zimmer über die Architektur der Stadt in die freie Natur. Schließlich treten Hindernisse und Störungen auf (Durchkriechen von Röhren, Gräben, Springen, frontale Annäherung an Hindernisse, Liegen auf dem Boden usw. ... Diese Aktionen wurden simultan mit einer 16mm-Kamera gefilmt. ... Es wird nicht nur etwas gezeigt, sondern auch das Zeigen aufgezeigt. Es wird nicht nur etwas dargestellt, sondern auch die Darstellung dargestellt. Es wird ein Raumgefühl erzeugt, wie es nur der Film erzeugen kann: gleichzeitig von hinten und vorne, oben und unten und sich von außen im Mittelpunkt eines Raumes sehen. Es wird daher nicht nur auf filmische Weise die Umgebung erkundet, sondern filmisch die Erkundung der Umgebung durch den Körper demonstriert (was eben nur im Film und nicht literarisch etc. möglich ist), und damit tritt auch die Umgebung als Körper auf, als eine Ausweitung des Körpers, als Umgebungskörper. Der Film verbindet entgegengesetzte Raumteile miteinander, die das für die Wahrnehmung unmerkliche Raum-Kontinuum des Körpers bilden. (VALIE EXPORT)

Leihgeschichte
2011 Bregenz, AT, Kunsthaus (KUB) 2010 Linz, AT, Kunstmuseum Linz Lentos 2008 Bozen, IT, Museion 2007 Rotterdam, NL, 36th International Filmfestival 2007 Wien, AT, Österreichisches Filmmuseum 2007 Frankfurt a.M., DE, Künstler*innenhaus Mousonturm 2007 Moskau, RU, National Center for Contemporary Art (NCCA) 2006 Berlin, DE, Hamburger Bahnhof 2005 Zagreb, CRO, Galerija Klovicevi Dvori 2003 Wien, AT, Museum Moderner Kunst Stiftung Luwig Wien (mumok) 2002 Berlin, DE, Freie Akademie der Künste 2001 Los Angeles, CA, USA, Museum of Art St. Monica 2000 Innsbruck, AT, Galerie im Taxispalais