Ping Pong

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© Bildrecht © Archiv VALIE EXPORT, Foto: Werner Mraz

VALIE EXPORT

Ping Pong, 1968

"Expanded Movie", "Leinwandaktion", "Film Objekt", "Film-Aktion/Aktionsfilm", "aktive Leinwand"

Film, N-8mm, schwarz-weiß, ohne Ton, solide Leinwand, Tischtennisschläger und Ping Pong Bälle 3 min (Loop) Dimensionen variabel Projektionsfläche ca. 150 x 200 cm

GF0000235.00.0-1995

Werktext

Mit Ball und Schläger muss versucht werden, die Punkte, die auf der Leinwand erscheinen, zu treffen. Ein Film zum Spielen – ein Spielfilm. Ledig der Semantik wird die Beziehung zwischen Zuschauer und Leinwand klar: Reiz und Reaktion. Die Ästhetik des konventionellen Films ist eine Physiologie des Verhaltens, seine Kommunikationsweise ein Ereignis der Perzeption. Ping Pong expliziert das Herrschaftsverhältnis zwischen Produzent (Regisseur, Leinwand) und Konsument (Zuschauer). Was hier das Auge dem Hirn erzählt, ist Anlass zu motorischen Reflexen und Reaktionen. (VALIE EXPORT) Ping Pong macht die ideologischen Verhältnisse sichtbar. Zuschauer und Leinwand sind Partner eines Spiels, dessen Regeln der Regisseur diktiert, dessen Bedingung ist, dass Leinwand und Zuschauer handelseins werden. Insofern reagiert der Konsument aktiv. Nichts zeigt deutlicher den Herrschaftscharakter der Leinwand (als manipulatives Medium des Regisseurs) als dies: Wie sehr auch der Zuschauer ins Spiel kommt und mit der Leinwand spielt, an seinem Konsumenten-Status ändert dies nichts oder nur wenig. (VALIE EXPORT)

Leihgeschichte
2007 Wien, AT, Österreichisches Filmmuseum