Unsichtbare Gegner

JPG\169\export_GF0000226.00_007.jpg
© Sammlung Generali Foundation - Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg © Bildrecht, Foto: Werner Kaligofsky

VALIE EXPORT

Unsichtbare Gegner, 1976

Spielfilm, 16mm, Farbe, Ton, 112 min Regie: VALIE EXPORT unter Mitarbeit von Peter Weibel DarstellerInnen: Dominick Dusek, Monica Helfer-Friedrich, Edward Neversal, Dr. Josef Plavec, Helke Sander, Herbert Schmid, Peter Weibel, Susanne Widl u.a. Kamera: Wolfgang Simon Drehbuch: Peter Weibel unter Mitarbeit von VALIE EXPORT, Nach einer Idee von VALIE EXPORT Produktion: VALIE EXPORT

GF0000226.00.0-1997

Werktext

manieristische gebärden und gesten einer abweichenden und abbröckelnden identität, wenn ein mensch den zwangsstrukturen und beschädigenden formen der kommunikation entkommen will. weibliche körpersprache, die beim erkennen der botschaft das rollenverhalten verweigert: bleiplattig zwingt die angst, mit der haut an telefonzellenglaswänden abzurutschen, tiefe läsion, wenn der unterschied zwischen beobachter und beobachtetem zerfällt. wenn das abbild im spiegel eine maske vorzeigt, die sie bereits verlassen hat. sich selbst beobachten wie eine unbekannte in tiefer sehnsucht nach einer letzten identifikation. wenn sätze gesprochen werden, die des allgemeinen sinns entleert sind, wenn man alle lichter abdreht und hinter sich den dunklen abgrund öffnet, um nie wieder zurückzukehren, wenn das verlorene selbst im weinen sich nicht trennen kann, wenn kinder zu feinden werden, dann geht es nicht mehr darum, eine theorie der existenz zu erproben, sondern die individuation, die nackte existenz in einer wirklichkeit der sinnlosen zerstörung zu retten (auch um den preis der ab/sonderung). einer kommunikation, die trägerin des hasses ist, widersetzt sich ein verhalten der verwundbarkeit. wenn die träume und der schlaf, wenn das speicherbett der unbewussten gedankenprotokolle zur kampfstätte und zum aufbruch des zerreißens aller vorgefundenen bilder werden, dann sehen wir im riss das wirkliche bild, das drama der menschlichen selbstverwirklichung. auf der suche nach der heimat legt sich die henkerschlinge um den hals. (VALIE EXPORT)

Leihgeschichte
1995 Wien, AT, Österreichisches Filmmuseum