Mia san mia
Hans Haacke

  • 05_2001_3_haacke_klhalle01 Ausstellungsansicht: Mia san mia. Hans Haacke, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
  • 03_2001_3_haacke_klhalle05 Ausstellungsansicht: Mia san mia. Hans Haacke, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
  • 02_2001_3_haacke_klhalle03 Ausstellungsansicht: Mia san mia. Hans Haacke, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
  • 01_2001_3_haacke_zzeingang01 Ausstellungsansicht: Mia san mia. Hans Haacke, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
  • 07_2001_3_haacke_yfoyer01 Ausstellungsansicht: Mia san mia. Hans Haacke, © Generali Foundation, Foto: Werner Kaligofsky
    07.09. bis 20.12.2001
    Kuratorin: Sabine Breitwieser
    Kuratorische Assistenz, Ausstellungsproduktion: Nadja Wiesener

    Kleine Ausstellungshalle

    Hans Haacke (geboren 1936 in Köln, DE) konzentrierte sich in seiner ersten Ausstellung in Wien auf " ein einziges Problemfeld: den Umgang mit der Vergangenheit des Landes und der nationalen Identität, Fragen, die in Österreich und in Deutschland - mehr als mir lieb ist - die Gemüter erhitzen". Hans Haacke, der sich zu Beginn in seinen Arbeiten mit physikalischen und biologischen Systemen beschäftigt hatte, verdichtete seine künstlerische Praxis sehr früh in Form einer Analyse und Reflexion sozio-politischer Strukturen. Hans Haacke befasst sich in seinen Werken mit gesellschaftlichen und politischen Themen. Die zum Teil sehr heftigen, aus seinen Projekten resultierenden Debatten betrachtet er als Teil seiner künstlerischen Arbeit.

    "Mia San Mia" war sowohl Titel der Ausstellung als auch einer neuen Installation, die Haacke speziell für Wien entwickelt hatte und die von der Generali Foundation in Zusammenarbeit mit dem Künstler realisiert worden ist. Darin thematisierte Haacke die "Insula Austria", wie Österreich auf dem Cover einer deutschen Kunstzeitschrift einmal bezeichnet wurde. "Mia San Mia" bildete quasi eine "Klammer" mit drei früheren Werken, in denen er sich mit Fragen der Konstruktion von Identität auseinander gesetzt hatte. Zwei davon waren in Österreich entstanden bzw. konzipiert worden und hatten seiner damaligen Ansicht nach "unglücklicherweise nicht an Aktualität verloren". In seiner neuen Arbeit warf Haacke diese Thematik aus damals aktueller Perspektive auf.

    1988 entwickelte Haacke im Rahmen des "steirischen herbstes" - das Generalthema lautete - "Schuld und Unschuld in der Kunst", jenes der Sonderausstellung Bezugspunkte 38/88 - sein Projekt "Und Ihr habt doch gesiegt", eine Rekonstruktion der NS-Siegessäule auf dem Platz Am Eisernen Tor in Graz. Zwei Wochen vor Ausstellungsende fiel die Installation einem Brandanschlag zum Opfer. 1996 wurde Haacke wieder nach Graz eingeladen, um einen Entwurf für eine Gedenkstätte für Opfer des Nationalsozialismus am Militärschießübungsplatz "Feliferhof" einzureichen. Ebenfalls in Wien zu sehen war eine Installation zu dem viel diskutierten Projekt von Hans Haacke im Reichstagsgebäude in Berlin (1999/2000).