In Real Life
Lebensrealitäten im Fotobuch

  • 01_B7A0951_Real_Life_MdM_Szb_2020 Ausstellungsansicht: In Real Life. Lebensrealitäten im Fotobuch, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
  • 02_B7A0939_Real_Life_MdM_Szb_2020 Ausstellungsansicht: In Real Life. Lebensrealitäten im Fotobuch, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
  • 03_B7A0948_Real_Life_MdM_Szb_2020 Ausstellungsansicht: In Real Life. Lebensrealitäten im Fotobuch, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
  • 04_B7A0929_Real_Life_MdM_Szb_2020 Ausstellungsansicht: In Real Life. Lebensrealitäten im Fotobuch, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
  • 05_B7A0933_Real_Life_MdM_Szb_2020 Ausstellungsansicht: In Real Life. Lebensrealitäten im Fotobuch, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
  • 06_B7A0927_Real_Life_MdM_Szb_2020 Ausstellungsansicht: In Real Life. Lebensrealitäten im Fotobuch, Museum der Moderne Salzburg © Sammlung Generali Foundation – Dauerleihgabe am Museum der Moderne Salzburg, Foto: Rainer Iglar
    26.09.2020 bis 05.04.2021
    Kurator:innen: Stefanie Grünangerl, Bibliothekarin, Museum der Moderne Salzburg; Jürgen Tabor, Kurator, Sammlung Generali Foundation

    Ausstellungsort: Museum der Moderne Salzburg, Rupertinum, Generali Foundation Studienzentrum

    Die Ausstellung widmete sich der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Realitäten im Medium des Fotobuchs.

    „Endlich treffen wir uns IRL!“ Sätze wie dieser aus der (Post-)Corona-Zeit verweisen auf das Bedürfnis nach dem echten Leben. Das Chatkürzel IRL (In Real Life) steht für das Versprechen, dass hinter dem digitalen Leben das greifbare, „richtige“ Leben wartet. Oftmals ist das aber eine Realität voller Härten und Widersprüchlichkeiten.

    Diese Komplexität gesellschaftlicher Verhältnisse hat auch Fotograf:innen stets besonders bewegt. In ihrer Auseinandersetzung mit sozialen Fragen und mit Milieus, die nicht selten an den Rand der Gesellschaft gedrängt sind, agieren sie zugleich als Forscher:innen und Kritiker:innen, Journalist:innen und Künstler:innen. Das Fotobuch als eigenständiges Medium ist besonders dafür geeignet, diese Inhalte zu transportieren, weist es doch über das einzelne Bild hinaus. Es präsentiert Fotos in Sequenzen und arbeitet oft mit einer eigens konzipierten Kombination von Bildern und Texten. Zugleich spielt es mit den Möglichkeiten des Mediums und entwirft Formen der Narration, die mehr sind als illustrierte Geschichten.

    Die Autor:innen der in der Ausstellung präsentierten Fotobücher vereinte ein gemeinsamer Ansatz: Sie nähern sich den gesellschaftlichen Gruppen, Schichten und Umgebungen, die sie untersuchen, unmittelbar an, involvieren sich als Sympathisant:innen oder Kritiker:innen und agieren bisweilen wie Ethnograf:innen als teilnehmende Beobachter:innen. Zugleich fragen sie danach, wie sich Lebensrealitäten überhaupt in das Medium Fotobuch übersetzen lassen: Sie arbeiten mit Bildgegenüberstellungen, um Spielräume für Interpretationen zu eröffnen; sie nutzen Verflechtungen von Text, Ton und Bild oder spielen mit der Materialität des Buches, um sich an ihr Sujet heranzutasten; sie beziehen genau jene Personen mit ein, um die es eigentlich geht, und machen deren eigenen Blick auf ihr Leben sichtbar; und nicht zuletzt zeigen sie, dass das Fotobuch das reale Leben umkreisen, jedoch niemals vollständig einfangen kann.

    Mit Fotobüchern von Bill Brandt, Nicolò Degiorgis, Rena Effendi, LaToya Ruby Frazier, Allan Sekula, Emine Gözde Sevim, Maria Sturm & Cemre Yeşil, Stephen Willats