For a Special Place:
Documents and Works from the Generali Foundation Collection

  • 2007_05_acf_plaake Ausstellungsansicht: For a Special Place: Documents and Works from the Generali Foundation Collection, Generali Foundation, Foto: © David Plakke
  • 2007_04_acf_mpp_plaake Exhibition view: For a Special Place: Documents and Works from the Generali Foundation Collection, Generali Foundation, Foto: © David Plakke
  • 2007_06_acf_b52_plaake Ausstellungsansicht: For a Special Place: Documents and Works from the Generali Foundation Collection, Generali Foundation, Foto: © David Plakke
  • 2007_08_acf_plaake Ausstellungsansicht: For a Special Place: Documents and Works from the Generali Foundation Collection, Generali Foundation, Foto: © David Plakke
  • 2007_02_acf_plaake Ausstellungsansicht: For a Special Place: Documents and Works from the Generali Foundation Collection, Generali Foundation, Foto: © David Plakke
  • 2007_03_acf_BS Ausstellungsansicht: For a Special Place: Documents and Works from the Generali Foundation Collection, Generali Foundation, Foto: © David Plakke
    21.02. bis 03.05.2007
    Ausstellungsort: Austrian Cultural Forum, New York

    Kuratorin: Sabine Breitwieser
    Direktor ACF: Christoph Thun-Hohenstein
    Assistenzkuratorin, Ausstellungsproduktion Wien: Bettina Spörr
    Ausstellungsproduktion New York: Iris Klein

    Unter dem Titel "For a Special Place" präsentierte die Generali Foundation eine kleine, exklusive Auswahl ihrer umfangreichen Sammlung im Austrian Cultural Forum (ACF), New York.

    Werke von Gottfried Bechtold, Ernst Caramelle, Maria Eichhorn, VALIE EXPORT, VALIE EXPORT/Peter Weibel, Harun Farocki, Andrea Fraser, Isa Genzken, Dan Graham/Robin Hurst, Hans Haacke, Hans Hollein, Werner Kaligofsky, Klub Zwei, Jaroslaw Kozlowski, Edward Krasinski/Eustachy Kossakowski, Dorit Margreiter/Mathias Poledna/Florian Pumhösl, Gordon Matta-Clark, Dóra Maurer, Gustav Metzger, Ewa Partum, Walter Pichler, Adrian Piper, Martha Rosler, Allan Sekula, Franz West und Heimo Zobernig

    Die 1988 gegründete Generali Foundation ist als Ort des kritischen Dialogs zwischen der Öffentlichkeit und Kunstwerken der Gegenwart nicht mehr wegzudenken. Das gleichsam ambitionierte wie prononcierte Ausstellungs- und Publikationsprogramm steht oftmals in Verbindung mit umfassenden Rechercheprojekten. Bis zum damaligen Zeitpunkt hatte die Foundation über 80 Ausstellungen organisiert, 15 darunter im Ausland, und über 60 Publikationen herausgegeben.

    Die Sammlung Generali Foundation, die zu dieser Zeit seit rund 20 Jahren bestand und stetig erweitert wird, zählt zu den vordringlichen Zielen der Foundation und umfasste damals mehr als 2000 Werke von 170 internationalen Künstler:innen. Installationen, Film, Fotografie und Video, somit Medien, die einen prozessorientierten Umgang zulassen, prägen diese einzigartige Sammlung. Zentrale Werke österreichischer Künstler:innen aus den 1960er und 1970er Jahren, darunter Pioniere wie VALIE EXPORT, Hans Hollein, Walter Pichler, Gerhard Rühm und Peter Weibel bilden den Kern der Sammlung. Diese Werke, einige davon wurden anfangs als radikal angesehen, wurden jenen internationaler Künstler:innen gegenübergestellt, zu denen Dan Graham, Hans Haacke, Gordon Matta-Clark, Martha Rosler, Allan Sekula, aber auch Künstler:innen der jüngeren Generation wie Maria Eichhorn, Andrea Fraser, Klub Zwei, Dorit Margreiter, Mathias Poledna und Florian Pumhösl zählen.

    Im Gegensatz zu den meisten öffentlichen Sammlungen ist die Sammlung Generali Foundation sehr spezifisch angelegt. Schwerpunkte liegen auf konzeptuellen und performativen Aspekten der Kunst, auf dem Grenzbereich von Kunst, Architektur und Design sowie auf künstlerischen Positionen, welche die Rolle der (Massen-)Medien und gesellschaftliche und politische Parameter analysieren und kritisch hinterfragen. In den damals vorangegangenen Jahren war die Aufmerksamkeit verstärkt auf Künstler:innen und Werke aus vormals sozialistischen Ländern gerichtet worden, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen. Bedeutende Werkgruppen von Künstler:innen wie Sanja Ivekovic, Július Koller, Jaroslaw Kozlowski, Edward Krasinski, Ewa Partum, Marjetica Potrc und Goran Trbuljak waren damals in die Sammlung aufgenommen worden.

    Der Titel "For a Special Place" war eine Referenz an den außergewöhnlichen Ausstellungsort des Austrian Cultural Forum in New York. Gleichzeitig bezog er sich sowohl auf den Raum als verbindendes Element für die ausgestellten Dokumente und Kunstwerke als auch auf den außergewöhnlichen Kontext der Generali Foundation im Allgemeinen. Der Bezug auf „Raum“ war zum Teil auch in den künstlerischen Prozessen präsent, die sich mit den Möglichkeiten und Methoden künstlerischer Praxis auseinandersetzen. Einige dieser Arbeiten beinhalten eine gezielte und konkrete Kritik an aktuellen gesellschaftlichen Strukturen und gesellschaftspolitischen Gegebenheiten. Im Austrian Cultural Forum mit seinen stark limitierten Räumlichkeiten wurde diese Ausstellung nicht als eine „Best Of“-Show der Sammlung Generali Foundation verstanden, vielmehr wurden die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Werken dieser Sammlung eines privatwirtschaftlichen Unternehmens hervorgehoben.

    Parallel zur Ausstellung im Austrian Cultural Forum waren aus der Sammlung Generali Foundation wichtige Werke von Gordon Matta-Clark in der gleichnamigen Ausstellung im Whitney Museum of American Art gezeigt worden. Im Austrian Cultural Forum waren "Untitled (Entwürfe für das Museum of Modern Art, New York)", zehn Zeichnungen, die Gordon Matta-Clark 1978 für eine damals geplante Erweiterung des MoMA entworfen hat, zu sehen.

    Take the money and run? – Kann politische und gesellschaftskritische Kunst in einem zunehmend kommerzialisierten Umfeld bestehen?
    Am 24. Februar erörterten namhafte Vertreter:innen aus dem Kunst- und Kulturbereich in einer Podiumsdiskussion aktuelle kulturpolitische Entwicklungen, u.a. Generali Foundation-Direktorin Sabine Breitwieser, die Künstler:innen Andrea Fraser, Mathias Poledna und Martha Rosler, die Kurator:innen Elisabeth Sussmann (Whitney Museum of American Art) und Ann Temkin (Museum of Modern Art), Kunsthistoriker Alexander Alberro sowie Chris Dercon (Direktor Haus der Kunst, München), der diese Veranstaltung moderierte.