Goran Trbuljak
Goran Trbuljak wurde 1948 in Varazdin, Kroatien, geboren. Im Jahr 1972 beendete er sein Studium der Grafik an der Akademie der Schönen Künste in Zagreb, Kroatien, mit einem Diplom. Von 1973 bis 1974 studierte er Malerei an der Ecole Nationale des Beaux-Arts in Paris. Im Jahr 1980 schloss er sein Studium an der Akademie für Film, Theater und Fernsehen der Universität Zagreb ab, wo er seit 1988 eine Professur innehat. Er arbeitet auch als Fotograf, Grafikdesigner, Autor und Kameramann. Als Filmemacher hat er über 25 Spielfilme und eine Reihe von Fernsehserien gedreht. Auf dem Nationalen Filmfestival in Pula wurde er fünfmal mit der Goldenen Arena für die beste Kamera ausgezeichnet. Im Jahr 2022 erhielt er den renommierten Octavian Lifetime Achievement Award der Kroatischen Gesellschaft der Filmkritiker.
Der Künstler nahm international an zahlreichen Gruppenausstellungen teil, darunter 2017 Showroom, London, Großbritannien und Museum of Modern Art, Ljubljana, 2016 FM Centro per l'Arte Contemporanea, Mailand, Italien, 2015 Museum of Modern Art (MoMA), New York, USA, 2014 Carré d'art - Musée d'art contemporain de Nîmes, Frankreich, 2004 Museum für Moderne Kunst Stiftung Ludwig Wien (mumok), Wien, Österreich und wiederholt an Ausstellungen der Sammlung Generali Foundation in Wien und Salzburg. Einzelausstellungen wurden ihm unter anderem 2022 P420, Bologna, Italien, 2019 Museum of Modern and Contemporary Art, Rijeka, Kroatien und Museo d'Arte Moderna di Bologna (MAMBo) - Villa delle Rose, Bologna, Italien, 2018 Centre d'Art Contemporain Genève, Schweiz, 2016 Muzej-Museo Lapidarium, Novigrad, Kroatien gewidmet. Er vertrat Kroatien auf der 47. (1995) und 51. (2005) Biennale di Venezia, Italien. Goran Trbuljak lebt und arbeitet in Zagreb.
Goran Trbuljak zählt zu den wichtigsten Konzeptkünstler:innen in Kroatien. Seit Ende der 1960er Jahre hat der Künstler eine Reihe von künstlerischen Projekten durchgeführt, einige davon während eines Auslandsaufenthalts in Paris in den frühen 1970er Jahren, in denen er die Mechanismen des Kunstbetriebs kritisch hinterfragte. Eine repräsentative Gruppe dieser Arbeiten und seiner Videos befindet sich in der Sammlung der Generali Foundation, darunter "Referendum". Im Jahr 1974 führte der Künstler auf der Hauptstraße von Zagreb (Ilica-Straße) ein Referendum durch und fragte die Passant:innen: "Ist Goran Trbuljak ein Künstler oder nicht?" Es standen zwei Antworten zur Auswahl: 1. ja 2. nein. Aus der Auswertung ging hervor, dass die meisten von ihnen ihn für einen Künstler hielten. Daraus zog er die Schlussfolgerung, dass ein "Künstler derjenige ist, der von den anderen die Möglichkeit erhält, einer zu sein". Sein interaktiver künstlerischer Ansatz führte dazu, dass der Künstler die Straße zu seinem Aktionsraum machte und es vorzog, im öffentlichen Raum zu arbeiten, anstatt in einem abgeschlossenen Künstleratelier. Viele seiner Arbeiten basieren auf Text, Interaktion und Intervention mit dem Betrachter:innen und haben oft einen bewusst humorvollen Akzent.
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